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Messung des Netzinnenwiderstandes

 

Allgemeines

 

Unter der Netzinnenwiderstandsmessung (Ri - Zi ) versteht man im Grunde das Gleiche, wie bei der Schleifenimpedanzmessung. Der Unterschied liegt darin, dass nicht der Schutzleiter in die Messung mit einbezogen wird, sondern stattdessen der Neutralleiter gemessen wird - also zwischen Phase und Neutralleiter.

 

Bei der Messung von Ri wird zwischen L und N gemessen.

 

Diese Messung ist nicht ausdrücklich in der Norm vorgeschrieben. Sie stellt aber neben einer sehr aufwändigen Kurzschlussberechnung ein praktikables Verfahren zum Nachweis des Kurzschlussschutzes dar.

 

Durchführung der Messung

 

Fall 1:

 

Um festzustellen, ob eine Vertauschung des Neutralleiters mit dem Schutzleiter in einem Stromkreis, der durch einen Fehlerstromschutzschalter geschützt wird, vorliegt, ist normalerweise nur durch Auftrennen von N und PE und anschließendem Messen der Durchgängigkeit des Schutzleiters möglich. Dies muss aber im spannungsfreien Zustand der Anlage geschehen. Bei der Netzinnenwiderstandsmessung fließt ein Strom von der Phase zum Neutralleiter. Eine Vertauschung von N und PE würde den Fehlerstromschutzschalter auslösen.

 

Fall 2:

 

Wenn der Schleifenwiderstand zu hoch ist, dient die Messung des Netzinnenwiderstandes der Fehlerdiagnose. Da üblicherweise die gleichen Querschnitte für den Neutralleiter und für den Schutzleiter verlegt sind, müsste der Netzinnenwiderstand annähernd dem des Schleifenwiderstandes entsprechen. Eine größere Abweichung deutet auf einen möglichen Fehler hin.

 

Fall 3:

 

Durch die Netzinnenwiderstandsmessung kann der bei Kurzschluss auftretende Kurzschlussstrom bestimmt werden, der die Vorgaben der DIN VDE 0100 - 430 (Schutzmaßnahmen; Schutz von Kabeln und Leitungen bei Überstrom) erfüllen muss.

 

Er kann berechnet werden:

 

 

IK = Der Kurzschlussstrom, der bei Körper- oder Erdschluss zum Fließen kommt.

Ri = Netzinnenwiderstand (Netzimpedanz)

 

Die Höhe von Ri kann durch Messen der Netzimpedanz bestimmt werden.

 

Messschaltbild

 

 

Grenzwerte

 

Siehe DIN VDE 0100-430 (Schutzmaßnahmen; Schutz von Kabeln und Leitungen bei Überstrom)

Beim Überstromschutz mit Leitungsschutzschaltern ist es im RCD-geschützten Stromkreis mit dieser Messung möglich, zu überprüfen, ob der Stromkreis im Kurzschlussfall rechzeitig abschaltet. Dies ist dann der Fall, wenn die Abschaltbedingung nach VDE 0100 - 410 eingehalten ist. (Siehe auch "Messung Schleifenimpedanz"). Mit den Messwerten kann der erfahrene Prüfer die Anlage bezüglich der Einhaltung des Kurzschlussschützes beurteilen.

 

Messgeräte

 

Es gelten die gleichen Anforderungen an das Messgerät wie bei der Schleifenimpedanzmessung.

 

Literatur:

 

  • DIN VDE 0100 - 430 (Schutzmaßnahmen; Schutz von Kabeln und Leitungen bei Überstrom)
  • DIN VDE 0100 - 200 (Begriffe)
  • DIN VDE 0298- 4 (Empfohlene Werte für die Strombelastbarkeit von Kabeln und Leitungen für feste Verlegung in und an Gebäuden und von flexiblen Leitungen)

 

Messung_Netzinnenwiderstand© Elektro Technologie Zentrum