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Grenzwerte nach DIN / VDE

Die Verträglichkeitspegel für öffentliche Netze legt DIN VDE 0839 Teil 2-2 fest. Für Industrieanlagen gelten die in DIN VDE 0839 Teil 2-4 enthaltenen Werte (Tabelle ). Dabei werden drei Umgebungsklassen unterschieden:

Klasse 1:
Geschützte Versorgungen, wie DV-Einrichtungen, Automatisierungseinrichtungen, Ausrüstung technischer Laboratorien.

Klasse 2:
Verknüpfungspunkte mit dem öffentlichen Netz.

Klasse 3:
Anlageninterne Anschlusspunkte, wie z. B. häufiger Motorstart bei hohen Anlaufströmen, Schweißmaschinen, Stromrichteranlagen, etc.

Es sei noch darauf hingewiesen, dass die für Industrieanlagen genannten Verträglichkeitspegel kurzzeitig überschritten werden dürfen (beispielsweise sind für 150 s die 1,5fachen Werte zulässig).
 
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Sind Stromrichterleistungen von > 15 % der Trafoleistung/Gesamtleistung vorgesehen, sollte unbedingt eine Netzberechnung bzw. Netzanalyse durchgeführt werden.

Grob betrachtet empfiehlt sich folgende Vorgehensweise:

  • Darstellung des vorhandenen Netzes
  • Feststellen der Daten der Netzeinspeisung bzw. des Trafos (Leistung, Kurzschlussleistung, Kurzschlussspannung)
  • Messen der Netzoberschwingungen ohne verzerrende Betriebsmittel (beispielsweise Stromrichter) und Überprüfung auf EN/VDE Grenzwerte
  • Zuschalten von verzerrenden Betriebsmitteln und Messen der Netzoberschwingungen
  • Auswerten der Ergebnisse und Überprüfung auf Überschreiten der Grenzwerte
  • ggf. Vorsehen notwendiger Maßnahmen (Glättungsdrosseln, Kommutierungsdrosseln, verdrosselte Kompensationsanlagen, aktive Filter).