
Überspannungen können auf verschiedene Arten in elektrische Leitungen, Geräte oder Anlagen einkoppeln.
Wenn zwei unterschiedliche Potenziale, über denen eine Überspannung steht, sich so annähern, dass ein Ladungsaustausch stattfinden kann, fließen kurzzeitig sehr hohe Stoßströme über diese Ausgleichsstrecke. Die Ausgleichsstrecke kann zum Teil aus elektrisch leitfähigem Material oder auch aus einem Lichtbogen bestehen. Diesen Vorgang bezeichnet man galvanische Einkopplung.
Um die stromdurchflossene Ausgleichsstrecke bildet sich ein Magnetfeld, dessen Stärke von der Stromänderung über die Zeit abhängt. Im Verlauf der Ableitstrecke entstehen Spannungen, die z.B. gegenüber anderen elektrischen Leitungen oder Betriebsmitteln ein wesentlich höheres Potenzial aufweisen.
So können Überspannungen in Systemen erzeugt werden, die sich in unmittelbarer Nähe befinden. Die Einkopplung erfolgt induktiv oder kapazitiv. Am Beispiel von Blitzentladungen werden nachfolgend die verschiedenen Einkopplungsarten noch einmal erläutert.
Bild: Überspannungseinkopplung von einem System in ein anderes