Tragwerkskonzept

Da die Bauordnungen im Regelfall die baurechtlichen Anforderungen an Baustoffe oder an Bauteile definieren, wird häufig in der Praxis nur isoliert darauf geachtet, für das jeweilige Bauteil den richtigen Schichtenaufbau oder die richtige Dimensionierung festzulegen. Man sollte jedoch nicht die Bauteile alleine betrachten, sondern das Gebäude als Ganzes brandschutztechnisch bewerten und den erforderlichen Brandschutz bereits im Tragwerkskonzept berücksichtigen.

Beispiel
Stütze eines Dachtragwerks, F 30-B, die im Erdgeschoss durch einen Lagerraum mit besonders hoher Brandlast geführt wird. Sofern der Lagerraum gegenüber dem anderen Gebäude besonders abgetrennt ist, z.B. durch F 90-Bauteile mit nichtbrennbaren Oberflächen, sollte auch die Stütze im Bereich dieses Lagerraumes mit einer F 90 Bekleidung, versehen werden. Das Schutzziel, Begrenzung des Brandes auf diesen Raum für 90 Minuten, würde sonst durch das einstürzende Dach verfehlt werden.

Sprechertext

Ein sinnvolles Tragwerkskonzept für den baulichen Brandschutz kann die Baukosten erheblich reduzieren und die Feuerwiderstandsdauern tragender Bauteile gezielt aufeinander abstimmen.